Mittwoch, 12. Oktober 2011

Das Englische Schul System - Teil I


Ich komme gerade vom Einkaufen und einem kurzen Gespraech mit einer etwas gestressten Bekannten, die versucht, im Schul Dschungel den Ueberblick zu behalten. Ich kann's ihr nachfuehlen. Das Pre Prep School Dasein (4-6/7 Jahre) war relativ simpel im Vergleich zu dem, was nun auf uns zukommt. Ich eigne mir gerade ein ganz neues Vokabular an ... 

... und komme immer mehr zu der Ueberzeugung, das das Englische System die Kindheit und die Kinder in ihrer Vielfalt und Eigenart ein wenig ignoriert. Erst kuerzlich hat der Staat ein neues Pruefungsverfahren fuer Kindergartenkinder eingefuehrt und denkt ueber weitere nach ..... und das ist erst der Anfang:

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Geht man den privaten Weg, sitzen die Kids schon einmal diverse Eingangs-Pruefungen, die teilweise von 1 bis 3 Tage dauern (das kann mit 4 oder 6/7 Jahren beginnen, und spaeter, wann immer die Schule gewechselt wird). Um das 10. Lebensjahre testet der Staat Lesen, Schreiben, Rechnen und naturwissenschaftliche Grundlagen, die sog. Sats oder ITC (man ueberlegt jedoch zur Zeit, diese zu aendern).

Dann gibt es das 11+ Examen, welches im letzten Jahr der Prep School durchgefuehrt wird, heute mehrheitlich von den Privat-  und Grammar Schulen als eine Art zusaetzlicher Eingangstest fuer die weiterfuehrende Schule.

GCSE Tests sitzt man mit 14/15 Jahren. Bis vor kurzem gab es noch ein weiteres staatliches Examen fuer die 11/12 Jaehrigen, dieses hat man aber abgeschafft, da es Benotungsschwierigkeiten gab, man denkt sich sicherlich jedoch gerade etwas Neues aus).

Entscheidet man sich, nach den GCSEs weiter fuer die Schule, koennen sich die Kinder nun zwischen A Levels, IB, Cambridge Pre-U oder eine Mischung aus allem, angeboten von diversen Privat Schulen (da hatte ich neulich ein paar sehr interessante Gespraeche mit einigen Schuldirektoren), entscheiden. All diese Abschluesse sollten zur Universitaet fuehren. Welche nun was anerkennt oder bevorzugt, ist jedoch im Moment nicht sehr leicht zu durchschauen.


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Dies kann alles ziemlich undurchsichtig und stressig werden fuer die Kids wie fuer die Eltern. Besonders London ist hier extrem, eine Art Hothouse. Viele Eltern zahlen fuer private Nachhilfe, um ihr Kind in die gewuenschte Schule zu katapultieren - und dies zusaetzlich zu einem schon sehr vollen Stundenplan.

Natuerlich muss man sich auch die nicht einfache Frage stellen, welchen Weg man grundsaetzlich einschlagen kann und will: Privat oder staatlich, Internat, Grammar- oder kirchliche Schulen, oder (ganz neu) Free Schools. Ach ja, und natuerlich ob gemischte Schule, oder reine Jungen- und Maedchen Schulen.

Da braucht man doch fast eine extra Ausbildung, um hier durchzuschauen und sich eine Meinung zu bilden. Noch bin ich nicht sicher, alles verstanden zu haben, wir verfolgen zur Zeit den Ansatz: Learning by doing! 

Und ich dachte mal in meinem jugendlichen Leichtsinne, dass wir uns die Schule mit der huebschesten Uniform aussuchen (und wurde prompt darauf hingewiesen - noch am Stillen - dass wir unsere Kinder schon besser im Babyalter auf diverse Wartelisten setzten sollten).

Viele Schulen versuchen ihr Bestes, eine einigermassen gesunde Balance der eigenen, staatlichen, elterlichen und kindlichen Ansprueche zu erzielen. Die Herausforderung ist es, die geeignetste Schule fuer sein Kind (und den Geldbeutel) zu finden.

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Tell me and I forget, teach me and I remember, involve me and I understand.

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