Der deutsche Schriftsteller Patrick Suesskind ist wahrscheinlich am besten bekannt durch sein Buch 'Perfume', welches auch verfilmt wurde. Seinen Durchbruch hatte Suesskind jedoch schon 1981 mit dem Stueck 'Der Kontrabass'. 1984/85 war dieses das meistaufgefuehrte Theaterstueck in Deutschland, ein sehr unterhaltsamer und aeusserst akkurater Monolog eines tragik-komischen Kontrabassisten, der ebensoviele Probleme mit seinem Bass wie mit seiner Stellung im Orchester als auch in der Welt an sich hat.
"Ein Kontrabass ist mehr, wie soll ich sagen, ein Hindernis als ein Instrument. Den können Sie nicht tragen, den müssen Sie schleppen....In der Wohnung müssen sie ihm immer ausweichen. Er steht so ... blöd herum. Wenn Sie Gäste haben, spielt er sich sofort in den Vordergrund. Wenn Sie mit einer Frau allein sein wollen, steht er dabei und überwacht das Ganze."
Ich habe dieses Stueck vor einiger Zeit in Deutschland mit einer Gruppe befreundeter Musiker gesehen, und nachher konnten wir uns nur alle gegenseitig beeindruckt und amuesiert bestaetigen, wie akkurat der Autor die orchestrale Welt beschrieben hatte. Die Auffuehrung ist jedoch wahrscheinlich wesentlich komischer, wenn man kein Musiker ist, denn als zuschauender Musikant muss man doch halb amuesiert, halb bedrueckt den meisten (nicht nur schmeichelhaften) Beobachtungen zustimmen.
Dieses Monodram bietet Komoedie, sozialkritische Analyse und brillante Observation einer Welt, die vielen unbekannt, aber die doch unseren sozialen Kosmos im kleinen eindrucksvoll spiegelt.
Der 'Kontrabassist in der Krise', gespielt von Christopher Hunter wird am New End Theatre vom 6. bis zum 24. April 2011 gegeben.
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